Wo Kälte hilft und wo sie schadet

Eisschwimmen liegt im Trend, soll das Leben verlängern und beim Abnehmen helfen. Tatsächlich wird Kälte auch als Therapie eingesetzt – unterschätzen sollte man sie aber nicht.

Von Marcus Schwandner und Jeanette Schindler, SWR

Eisbaden, also das Schwimmen in eiskaltem Wasser, ist beliebt. In Skandinavien, aber auch in den baltischen Staaten, schlagen Eisschwimmer sogar Löcher ins Eis, um darin zu baden.

Kaltes Wasser kann aber schnell auch lebensgefährlich werden, etwa für Fischer oder Segler, die über Bord gehen. Der Arzt Oliver Opatz arbeitet an der Charité und am Zentrum für Weltraummedizin und extreme Umwelten in Berlin. Er untersucht die Wirkung von Kälte auf Menschen.

Plötzliche Kälte, beispielsweise wenn jemand kopfüber ins Wasser fällt, löst Alarmsignale im Körper aus. Alle Blutgefäße an der Körperoberfläche und den Gliedmaßen ziehen sich schnell zusammen, um den Körperkern warm zu halten. „Durch dieses Zusammenziehen der Gefäße muss das Herz plötzlich gegen einen ganz hohen Widerstand pumpen“, erklärt Opatz i