Programmschwerpunkt gegen jeden Antisemitismus

26./27. Januar 2024


Am 7. Oktober verübte die Hamas ein Massaker von unfassbarer Grausamkeit, ein monströser Zivilisationsbruch, der Jüdinnen und Juden in aller Welt die Sicherheit raubt.

Seitdem wird der nirgendwo verschwundene Antisemitismus wieder ungeniert offen ausgelebt. Das ist eine Niederlage von Humanität und Zivilisation. Und besonders in Deutschland zutiefst beschämend. Es ist, als hätten wir – während wir uns als fleißige Aufarbeiter der mörderischen Geschichte gefielen – den Antisemitismus nur weiter geduldet, gar wieder wachsen lassen. Hannah Arendt fühlte sich 1933 gerade von ihren Freunden schmerzlichst verraten. Soweit hätte es niemals wieder kommen dürfen – dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland von der Gesellschaft nicht mehr getragen und beschützt fühlen.

Wir laden Sie anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 26. und 27. Januar ins Theater ein, um mit uns gegen jede Form von Antisemitismus Position zu beziehen und Solidarität zu zeigen. Im Theater wollen wir trotz des zivilisatorischen Bruchs vom 7. Oktober und seiner perfiden Botschaft, die von zu vielen aufgenommen, ja verklärt wird, weiter an jene Geschichten glauben, die von Menschlichkeit und Miteinander erzählen. Und an die Chance, in aller Unterschiedlichkeit zusammenzuleben – mit allen!

Ihre Kathrin Mädler & das Team des Theaters Oberhausen


THEATER:
WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN

Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bleibt eine Zäsur im Leben jüdischer Menschen in Israel und der Diaspora und ein Tag immenser Brutalität. Die israelisch- jüdische Autorin Maya Arad Yasur und die israelisch- jüdische Regisseurin Sapir Heller traten schnell in einen künstlerischen Austausch, um der Ohnmacht etwas ent- gegenzusetzen. Mit Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten ist ein Text entstanden, der versucht, den Zustand kollektiven Schocks in Worte zu fassen und dabei den Glauben an die Menschlichkeit zum Weiterleben und Überleben nicht zu verlieren.

VON MAYA ARAD YASUR, EINGERICHTET VON SAPIR HELLER
FR, 26.01./SA, 27.01.2024, 18:30 UHR, GROSSES HAUS
FREIKARTEN IM ONLINE-TICKETSHOP

Workshop:
ANTISEMITISMUS HAT VIELE GESICHTER

Antisemitismus wird häufig allein mit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Dabei ist Antisemitismus eine kulturelle Konstante und folgt seit Jahrhunderten tradierten Motiven und wird heute allenfalls als Randphänomen wahrgenommen und verharmlost. Der Workshop mit Claudia Stein-Laschinsky (Gedenkhalle Oberhausen) stellt die verschiedenen Erscheinungsformen von Antisemitismus vor und informiert über Gegenstrategien.

SA, 27.01.2024, 12-16 UHR, BAR *
FREIKARTEN IM ONLINE-TICKETSHOP

Vortrag:
SINGULÄRES VERBRECHEN, EINZIGARTIGE VERANTWORTUNG?

DER HOLOCAUST IM SPIEGEL UNSERER ZEIT

Während immer weniger Zeitzeug:innen des Holocausts ihre Geschichte selbst in die Gegenwart tragen können, wird die Singularität dieses Verbrechens zunehmend in Frage gestellt und seiner Dimension beraubt. Der Historiker Niklas Fischer-Myakis (Ludwig-Maximilians-Universität München) beschäftigt sich mit Rechtspopulismus in der Geschichtskultur, aber beobachtet auch aktuellste Deutungskämpfe im linken politischen Spektrum. Wie können wir für das Erinnern Verantwortung tragen?

SA, 27.01.2024, 17 UHR, BAR *
FREIKARTEN IM ONLINE-TICKETSHOP

Erinnern:
GEDENKFEIER ZUM JAHRESTAG DER BEFREIUNG VON AUSCHWITZ

Die Stadt Oberhausen gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus und erinnert an den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

MO, 29.01.2024, 12 UHR, FREIHERR-VOM-STEIN-GYMNASIUM, WILHELMSTR. 77

Alle Veranstaltungen des Programmschwerpunkts sind kostenlos.
BITTE BESORGEN SIE SICH FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN (AUSGENOMMEN DER GEDENKFEIER) IM
VORFELD FREIKARTEN FRÜHZEITIG ÜBER DIE LINKS OBEN ODER AN DER THEATERKASSE.